Der Kampf rückt immer näher. In etwas mehr als drei Wochen steigt Marco Huck (38-2-1, 26 K.o.‘s) zum 42. mal in seiner Profilaufbahn in den Ring. Am 14. August bekommt es der WBO-Super-Champion im Cruisergewicht mit dem Pflichtherausforderer Krzysztof Glowacki (24-0, 15 K.o.‘s) zu tun.  Da der Kampftag im Prudential Center von Newark, New Jersey schon unmittelbar vor der Tür steht, steckt der deutsche Weltmeister schon seit vier Wochen voll im Training. Doch Huck nahm sich ein bisschen Zeit aus seinem vollen Terminkalender, um seine Gedanken zu dem Debüt in den USA, dem neuen Trainer und dem bevorstehenden Rekord von 14 Titelverteidigungen kundzutun.

Marco Huck, Sie befinden sich seit dem 25. Juni im Trainingslager. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Verlauf?

Marco Huck: Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Hitze hier am Anfang sehr zu schaffen gemacht hat. Ich habe mich selbst dabei erwischt wie ich mich gefragt habe ob das gut geht. Doch ab dem dritten Tag, als der Körper angefangen hat sich an dieses Extrem zu gewöhnen wurde schnell klar, dass mir die Gegebenheiten in diesem Trainingslager sehr gut tun. Wenn ich es hier schaffe meinem Sport nachzugehen, schaffe ich das überall.

Was sind die Unterschiede zwischen Ihren früheren Camps in Kienbaum und dem jetzigen in Las Vegas?

Marco Huck: Der Name sagt ja schon sehr viel aus. Da kann sich jeder denken wie die Unterschiede aussehen. Kienbaum war durch seine Abgelegenheit wirklich sehr langweilig, dort sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Doch wenn man sich meine Erfolge ansieht hat sich die Schufterei dort gelohnt.  In Las Vegas sieht das natürlich ganz anders aus. Hier gibt es außerhalb des Trainings eine ganze Menge zu tun. Hier ist die Gefahr eines Lagerkollers fast bei null. Ich achte natürlich darauf, dass ich bei all den Möglichkeiten den Ernst des Lebens nicht aus den Augen verliere. Ich weiß meine momentane Situation sehr zu schätzen und strenge mich umso mehr an.

Eine weitere Neuerung ist ihr Trainer Don House. Wie kommen Sie mit ihm zurecht? Was ist er für ein Typ?

Marco Huck: Don House und ich verstehen uns super und arbeiten sehr gut zusammen. Er vertraut mir und gibt mir deshalb viele Freiheiten, fordert mich aber gleichzeitig sehr im Training. Bei meinem ehemaligen Trainer Ulli Wegner sah das anders aus. Dort gab es weniger Freiheiten und er hat mich oft angepflaumt und  „humorvoll“ bedroht. Ich musste mich oft vor ihm verstecken.

Bei Don ist das nicht so. Hier habe ich mehr Freiraum, dadurch aber auch mehr Verantwortung. Ich trainiere und boxe inzwischen nur noch für mich selbst. Ich muss jetzt beweisen, dass der Weg in die Selbstständigkeit der richtige war und meinen Worten auch Taten folgen lassen.

Wie sieht das Verhältnis zu Ihrem früheren Coach Ulli Wegner aus?

Marco Huck: Ich habe schon oft gesagt dass Ulli Wegner für mich eine Vaterfigur ist. Er hat mein Potential schnell erkannt und mich als Amateur unter seine Fittiche genommen. Nicht viele hätten das getan. Das beweist nicht nur seine Größe als Trainer sondern auch als Mensch. Auch wenn wir heute noch telefonieren, schafft er es mich zu motivieren. Seine neuesten Äußerungen über meine Person und meinen Bruder Kenan haben mich verwundert und waren meiner Meinung nach etwas unglücklich, doch ich wünsche Ulli Wegner wirklich nur das Beste für seine Zukunft.

Ihr Kampf gegen Krzysztof Glowacki hat in vielerlei Hinsicht eine große Bedeutung. Es ist ihr erster Kampf ohne Sauerland und ihr erster Kampf in den USA, der erste mit neuem Trainer und Sie können sich mit einer 14. Titelverteidigung in die Geschichtsbücher des Boxens eintragen. Sind diese Faktoren mehr Motivation oder Druck?

Marco Huck: Es ist Motivation und Druck zugleich. Die Erwartungshaltung ist natürlich sehr hoch und viele gehen davon aus, dass es ohne den Einfluss von Wegner den Bach runter geht. Doch ich weiß, dass ich Profi genug bin, die Sachen die ich gelernt habe beizubehalten und mit den neuen Techniken, die mir Don House beibringt zu vermischen.

Der Fakt, dass ich in Amerika antrete ist Motivation pur. Ich wollte schon immer hier kämpfen und die USA erobern. Hier kommt es den Fans darauf an unterhalten zu werden. Das beste Beispiel dafür ist der letze Kampf von Klitschko. Der hat die Zuschauer einfach gelangweilt. Das werde ich definitiv besser machen. Das ich hier auch noch meine 14. Titelverteidigung bestreiten kann ist das I-Tüpfelchen. Mit einem Sieg mache ich mich unsterblich und dann bin ein Teil der Boxgeschichte.

Warum treten Sie in den Vereinigten Staaten an?

Marco Huck: In den USA finden schon seit je her die ganz großen Kämpfe statt. Hier haben die bekanntesten Namen des Sports geboxt und jeder der was auf sich hält und ein Teil von diesem illustren Kreis werden will, muss hier antreten und die Fans für sich gewinnen. Das war schon immer mein Ziel.

Was wissen Sie über Ihren Kontrahenten aus Polen? Wie gefährlich kann er werden?

Marco Huck: Eigentlich nur, dass er ein Rechtsausleger ist. Ansonsten habe ich mich noch nicht mir ihm beschäftigt. Ich habe gehört, dass er schon ein paar Sprüche in meine Richtung abgefeuert hat. Das haben in der Vergangenheit allerdings schon viele vor ihm getan und am Ende sind alle wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Genau das wird auch bei Glowacki passieren.

Wie wird der Fight im Prudential Center von Newark am 14. August ausgehen? Können sich die Amerikaner auf einen K.o. gefasst machen?

Marco Huck: Die Amerikaner können sich auf eine Huck-Show der ganz besonderen Art gefasst machen. Unterhaltung ist garantiert!

 

 

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